Viele Schriftsteller*innen kämpfen mit der Struktur ihrer Geschichten. Gerade, wenn die Handlung umfangreich und komplex ist, ist es nicht einfach, die Ereignisse und Szenen so anzuordnen, dass sie spannend bleiben, ohne zu verwirren. Die folgenden Tipps können dir helfen, den Plot-Dschungel zu lichten.

  • Schreibe alle Szenen und Ereignisse, die für deine Geschichte wichtig sind, auf Karteikarten – pro Szene bzw. Ereignis eine Karte.
  • Sortiere diese Karten entlang eines Schemas, mit dem du gut zurechtkommst (z. B. 7-Schritte-, 3-Akt-Schema, Heldenreise …)
  • Erstelle eine „Was noch passieren oder erwähnt werden muss“-Liste und schreibe dort stichpunktartig alles auf, was für deine Geschichte wichtig ist, auch winzige Details: z. B.
    • Aschenputtel ist mit den Tauben befreundet
    • Der Prinz findet Aschenputtels Schuh
  • Es gibt verschiedene Programme (meist leider kostenpflichtig) und Konzepte, die dich durch den Plotprozess führen. Probiere sie aus: z. B. die Schneeflockenmethode von Randy Ingermanson (eine gute Übersetzung des eigentlich englischen Artikels gibt es hier: https://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-1/), oder Beemgee, ein Programm, das dich über die Charakterentwicklung hin zum Handlungsverlauf bringen will: https://www.beemgee.com/?lang=de (es gibt eine kostenfreie Version und eine umfangreichere kostenpflichtige Version)
  • Nutze eine große Tafel, Whiteboard, Pinnwand oder einen möglichst großen Bogen Packpapier, um deine Karteikarten zu sortieren bzw. deinen Plot aufzuzeichnen. Gut bewährt hat sich auch die Rückseite von alten (Papier-)Tapetenrollen (wobei Raufaser schwierig zu beschreiben ist ?). Für Kurzgeschichten reicht möglicherweise auch ein großer Zeichenblock.
  • Schreibe eine kurze Zusammenfassung deiner Geschichte (1-2 Seiten bei Romanen, 1-2 Absätze bei Kurzgeschichten), eine Art Nacherzählung, so als würdest du einen Film, den du gesehen hast, jemandem erzählen. Das gibt dir einen guten Überblick darüber, um was es in deiner Geschichte geht. Wenn du diese Zusammenfassung einer anderen Person zeigst, kann diese dir sagen, wo sie deine Geschichte nicht versteht, wo ihr nicht klar ist, warum etwas passiert bzw. eine Figur so handelt etc. Damit bekommst du gute Anregungen, um deinen Plot zu überarbeiten.